Es kann nicht sein, dass sogenannte „Bioenergie“ von anderen Ländern oder gar Kontinenten importiert wird und dann z.B. der Urwald wegen uns abgeholzt wird um Palmölplantagen zu bauen. Bioenergie darf in Zukunft nur lokal bzw. regional gewonnen werden. Der Anbau der Bio-Energie muss im Einklang mit der Natur stehen.
Begründung:
Die Potenziale der Biomassenutzung zur Energiegewinnung sind in Deutschland bereits zu großen Teilen erschlossen. Durch die hohe Einspeisungsvergütung des EEG hat die Erzeugung von Strom über Biogasanlagen in Deutschland rapide zugenommen. Da vorwiegend Silomais als Substrat eingesetzt wird, gibt es in der Umgebung von großen Biogasanlagen immer mehr Mais-Monokulturen, mit erheblichen ökologischen Auswirkungen.
Der Großteil der Biogasanlagen ist heute keineswegs „Bio“, sondern wird mit
konventionell sehr intensiv angebauten Pflanzen, vor allem Mais, betrieben. Mais ist ein Humuszehrer, baut also Kohlenstoff im Ackerboden ab und wird zudem intensiv mit Stickstoff gedüngt, was wiederum besonders klimaschädliche Lachgasemissionen zur Folge hat.
Biogasanlagen stellen zudem aufgrund ihres Flächenbedarfs für die Substratherstellung keine nachhaltige Lösung des Energieproblems dar. Je umfangreicher Biogasanlagen in Deutschland gebaut werden, umso größer sind ihr Flächenbedarf und das damit verbundene Problem. Eine weitergehende nachhaltige Nutzung von Biomasse muss sich daher auf noch ungenutzte Potenziale wie z.B. organische Reststoffe und eine hocheffiziente Nutzung (Kraft-Wärme-Kopplung - KWK) konzentrieren. Eine Ausweitung des Anbaus von Energiepflanzen wie z.B. Mais ist umweltpolitisch kontraproduktiv.